Therese Martin wurde am 02.01.1873 in Alencon (Frankreich) geboren. Schon bei der Erstkommunion berührte Jesus ihr Herz so, dass sie ganz für Ihn leben und wirken wollte. Mit 15 Jahren durfte sie in den Karmel von Lisieux eintreten, in dem bereits zwei ihrer leiblichen Schwestern lebten. Am 08. September 1890 legte sie ihre Feierliche Profess ab. 1895 weihte sie sich als Brandopfer der Barmherzigen Liebe Gottes. Am Karfreitag 1896 machte sich die Tuberkulose bemerkbar, an der sie am 30.09 1897 starb. Neben starken körperlichen Schmerzen hatte sie auch die Nacht des Glaubens zu bestehen.
Ihre Biographie, die "Geschichte einer Seele" verbreitete sich überraschend schnell. Zahlreiche Gebetserhörungen wurden dem Karmel gemeldet.
Seligsprechung am 29. April 1923, Heiligsprechung am 17. Mai 1925.
1927 Ernennung zur Patronin der Missionen, 1944 zur zweiten Patronin Frankreichs (nach Jeanne d´Arc);
sie ist auch Patronin unserer Noviziate.
1997 wurde sie zur Kirchenlehrerin erhoben.
Hl. Therese vom Kinde Jesus (von Lisieux)
Weihe an die Barmherzige Liebe Gottes
O mein Gott! Glückselige Dreifaltigkeit, ich verlange danach, Dich zu lieben und dahin zu wirken, daß Du geliebt wirst, an der Verherrlichung der Heiligen Kirche zu arbeiten, indem ich Seelen rette, die auf Erden sind, und jene befreie, die im Fegfeuer leiden. Ich verlange danach, Deinen Willen vollkommen zu erfüllen und zur Stufe der Herrlichkeit zu gelangen, die Du mir in Deinem Reiche bereitet hast, mit einem Wort, ich verlange danach, heilig zu werden, aber ich fühle meine Ohnmacht und ich bitte Dich, o mein Gott, sei Du selbst meine Heiligkeit!
Da Du mich so sehr geliebt hast, daß Du mir Deinen einzigen Sohn gabst, auf daß Er mein Erlöser und mein Bräutigam sei, so sind auch die unendlichen Schätze seiner Verdienste mein; freudig bringe ich sie Dir dar und flehe Dich an, nicht anders auf mich zu schauen, als durcjh das Antlitz Jesu hindurch und in seinem von Liebe brennenden Herzen.
Ich bringe Dir ferner dar alle Verdienste der Heiligen im Himmel und auf Erden, ihre Liebesakte und die der Heiligen Engel; endlich biete ich Dir an, o glückselige Dreifaltigkeit, die Liebe und die Verdienste der Heiligen Jungfrau, meiner geliebten Mutter; ihr überlasse ich meine Opfergabe mit der Bitte, sie Dir vorzustellen.
Ihr göttlicher Sohn, mein vielgeliebter Bräutigam hat uns in den Tagen seines sterblichen Lebens gesagt: "Alles, worum ihr meinen Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird er euch geben!" So bin ich gewiß, daß Du meine Wünsche erhören wirst: Ich weiß es, o mein Gott, je mehr Du geben willst, umso mehr steigerst Du das Verlangen. Ich fühle in meinem Herzen unermeßliche Wünsche und mit Vertrauen bitte ich Dich zu kommen und von meiner Seele Besitz zu ergreifen. Ach, ich kann die hl. Kommunion nicht so oft empfangen wie ich es möchte, aber, Herr, bist Du nicht allmächtig? Bleibe in mir wie im Tabernakel, entferne Dich nie von Deiner kleinen Hostie...
Ich möchte Dich trösten über die Undankbarkeit der Bösen und ich flehe Dich an, nimm mir die Freiheit weg, Dir zu mißfallen; wenn ich zuweilen aus Schwachheit falle, so möge Dein Göttlicher Blick mich sogleich reinigen, alle meine Unvollkommenheiten verzehren, dem Feuer gleich, das alles in sich selbst umwandelt.
Ich danke Dir, o mein Gott, für alle Gnaden, die Du mir gewwährt hast, ganz besonders dafür, daß Du mich durch die Feuerprobe des Leidens hindurchgehen ließest. Mit Freude werde ich Dich am Jüngsten Tag betrachten, wenn Du das Zepter des Kreuzes tragen wirst; da Du Dich gewürdigt hast, mir dieses so kostbare Kreuz als Anteil zu geben, hoffe ich, im Himmel Dir ähnlich zu sein und an meinem verklärten Leibe die geheiligten Wundmale Deines Leidens erglänzen zu sehen. Nach der Verbannung auf Erden hoffe ich, in der Heimat mich an Dir zu erfreuen, aber ich will keine Verdienste für den Himmel anhäufen, ich will einzig um Deiner Liebe willen arbeiten, in der alleinigen Absicht, Dich zu erfreuen, Dein heiligstes Herz zu trösten und Seelen, die Dich ewig lieben werden, zu retten.
Am Abend dieses Lebens werde ich mit leeren Händen vor Dir erscheinen, denn ich bitte Dich nicht, Herr, meine Werke zu zählen. Alle unsere Gerechtigkeiten sind befleckt in Deinen Augen. Ich will mich also mit Deiner eigenen Gerechtigkeit bekleiden und von Deiner Liebe den ewigen Besitz Deiner selbst empfangen. Ich will keinen anderen Thron und keine andere Krone als Dich, o mein Viel-Geliebter! In Deinen Augen ist die Zeit nichts, ein einziger Tag ist wie tausend Jahre, Du kannst mich also in einem Augenblich vorbereiten, vor Dir zu erscheinen.
Um in einem Akt vollkommener Liebe zu leben, weihe ich mich als Ganz-Brandopfer Deiner barmherzigen Liebe
und bitte Dich, mich unablässig zu verzehren, die Ströme unendlicher Zärtlichkeit, die in Dir beschlossen sind in meine Seele überfließen zu lassen, damit ich eine Martyrin Deiner Liebe werde, o mein Gott! Möge diese Martyrium, nachdem es mich vorbereitet hat, vor Dir zu erscheinen, mir endlich den Tod geben, und meine Seele sich ohne Verzug aufschwingen in die ewige Umarmung Deiner Barmherzigen Liebe.
Ich will, o mein Viel-Geliebter, mit jedem Schlag meines Herzens Dir diese Weihe erneuern, unzähliche Male, bis ich, wenn die Schatten geschwunden sein werden, Dir in einem ewigen von Angesicht zu Angesicht meine Liebe beteuern darf.
Therese vom Kinde Jesus und vom Heiligen Antlitz
Fest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, 9. Juni 1895
an Wochentagen
6:55 Uhr: Laudes
7:30 Uhr: Heilige Messe
17:00 Uhr: Vesper
an Sonn- und Feiertagen
7:00 Uhr: Laudes
9:00 Uhr: Heilige Messe
17:00 Uhr: Vesper
Karmel St. Josef und St. Teresa
Karmelweg 1
A-6020 Innsbruck-Mühlau
Österreich
Telefon: +43 512 572170
eMail: stjosef.ibk@karmel.at
www.karmel-innsbruck.at/at
Unsere Pforte ist an Wochentagen von 8.30-11.00 und von 14.00-16.30 geöffnet.
Karmel St. Josef und St. Teresa
ImpressumDatenschutz